Persönlicher Einsatz aus weltanschaulicher Verbundenheit
(Brockhaus)

Um es gleich vorwegzunehmen, Aikido ist ohne Engagement nicht möglich. Es ist unmöglich, sich dem Aikido mit oberflächlichen Motiven, Zielen oder Vorstellungen über längere Zeit wirklich zuzuwenden. Leute die mit dem Training beginnen - gleich mit welcher Vorstellung, mit welchem Ziel oder philosophischem Hintergrund - die nicht diese Vorstellungen ersetzen können mit Engagement, ermüden auf dem langen Weg, den sie nicht zu ihrem machen können. Das Geheimnis heisst wirklicher persönlicher Einsatz. Der Anfänger muss sich also mit allen Facetten entscheiden, seinen Fokus von fernen Zielen, grossen Vorstellungen wegzunehmen und sich auf einen Prozess einzulassen dessen Ausgang unklar, zuweilen angsmachend oder verunsichernd sein kann.

 

Wenn man also einmal kurz- oder langfristige egoistische Ziele aufgegeben hat, kann man sich voll und ganz der Arbeit zuwenden, dem Prozess, auch dem Vergnügen. Diese Offenheit wird jedem und jeder Praktizierenden genügend Prüfungen, Tiefen und Höhen bescheren um sie von der Wirksamkeit des Aikido zu überzeugen.

 

Das Mei Shin-Dojo hat immer sehr profitiert vom Engagement von Leuten, die mit Licht im Herzen dieses Licht auch bereitwillig auf das Ganze haben scheinen lassen. Müsste ich mich entscheiden Pflichterfüllung oder Quantität gegen Engagement aufzuwiegen, ich würde mich für Engagement entscheiden. Nun ist es ja nicht so, dass Engagement sich geradlinig mit Ruhm, Ehre oder Entgelt bezahlt macht. 

 

Engagement fängt also bei der persönlichen Sache an, bei der Bereitwilligkeit an sich zu arbeiten, ohne genau zu wissen wo die wirklichen Prüfungen stattfinden. Hat es mit der Hingabe des Herzens zu tun, eine Hingabe die allem zugrunde liegt, unbenennbar, lebensbejahend mit dem Wissen um den Tod. Eben wie die Essenz der Kampfkünste immer beschrieben wird. Völlige Hingabe, ohne Zweckdenken oder Angst, im Hier und Jetzt, unbeabsichtliches Tun. Unbeabsichtigtes Tun ist nicht nichts tun, Hingabe nicht passiv. Was für ein dynamischer Prozess.

 

So freue ich mich also, wenn AnfängerInnen ihr Engagement für ihre Sache entdecken, freue mich über das jahrelange Engagement von Mitgliedern und Mitgliederinnen für eine Sache die über der ihren steht. Menschen die mir ans Herz gewachsen sind.

 

Mit diesem Engagement und dieser Hingabe wächst eine Verantwortung über die ews auch viel zu schreiben gäbe; davon ein andermal.